Drei Schritte zum idealen Gründerteam

Wie sieht es mit Deinem Gründerteam aus? Bist Du als Solopreneur oder als Teampreneur unterwegs?

 

Aus der Forschung wird ersichtlich, dass Gründerteams höhere Erfolgschancen haben als Einzelgründer. Du wirst Dich nun bestimmt fragen, was es wohl mit dem bekannten Satz auf sich hat: «Mein Unternehmenspartner war mein grösster Feind». Teamprobleme sind fast in jedem Gründerteam vorprogrammiert, wenn sich das Team mit der Zusammenarbeit nicht auseinandersetzt. Erfahre in diesem Blog, wie Du Dein ideales Team zusammenstellst und potenzielle Konflikte möglichst vermeiden bzw. bewältigen kannst.

 

In einem ersten Schritt ist es wichtig, Dir Deiner eigenen Unternehmeridentität bewusst zu sein und zu wissen, welche Rolle Du einnehmen willst. Dabei stellst Du Dir die Fragen «Wer bin ich» und «Was ist meine Rolle in der Gesellschaft?». Emmanuelle Fauchart und Marc Gruber entdeckten in ihrer Forschung in der Sportartikelbranche, drei verschiedene Gründeridentitäten: die Darwinisten, die Unternehmen aus reinem ökonomischem Eigeninteresse gründen, die Communitaristen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen den Mitgliedern ihrer Gemeinschaft einen Nutzen stiften, und die Missionare, die mit ihren Problemlösungen die Welt ein Stück besser machen wollen. Darwinisten haben oft eine betriebswirtschaftliche Ausbildung absolviert, agieren wettbewerbsorientiert und werden von ihrem eigenen Streben nach Profit und Wachstum angetrieben. Communitaristen stossen oft durch ihr Hobby auf ihre unternehmerische Gelegenheit. Da sie gruppenorientierte Menschen sind, möchten sie ihre eigenen Probleme lösen und dabei auch ein Mehrwert für ihre direkte Community schaffen. Die Missionare zielen darauf ab, ihre gesellschaftlichen, politischen oder ökologischen Visionen zu verbreiten und sind davon überzeugt, dass ihr Handeln das Wohlergehen aller positiv beeinflusst. Finde hier heraus, welcher Gründertyp Du bist.

 

In einem zweiten Schritt geht es darum, ein möglichst heterogenes Gründerteam zusammenzufinden. Durch komplementäres (Erfahrungs-)Wissen aus verschiedener Fachrichtungen deiner einzelnen Mitstreitern, könnt ihr Problemstellungen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Hierdurch schafft ihr kreative Lösungen. Genau diese Kreativität ist für Deine innovative Lösung relevant. Natürlich sollte Dein Gründerteam nicht zu gross sein. Es empfiehlt sich, dass Du Dir zwei bis vier Mitgründer suchst.

 

Nicht nur die Fachrichtungen, sondern auch die Rollenidentität Deines Gründerteams sollte heterogen sein. Deshalb gilt es im dritten Schritt die jeweilige Rollenidentität festzustellen. Hier ein kleiner Tipp, um die Identifizierung leicht zu machen. Der Psychologe Meredith Belbin definiert neun Teamrollen, untergeordnet in drei Rollenkategorien, an die Du Dich gerne halten kannst. Damit Du ein erfolgreiches Gründungsteam zusammenstellst, solltest Du darauf achten, dass alle drei Rollenkategorien möglichst gleich verteilt sein. Eine Person kann in der Regel ein bis zwei Rollen wahrnehmen. Achte darauf, dass jeder in Deinem Team sowohl sich seiner Rollenidentität bewusst ist, als auch die der Teammitglieder kennt und versteht. Dies fördert das gegenseitige Verständnis.

 

Bei der Teamarbeit ist es essenziell, dass ihr auf potenzielle Konflikte achtet. Die Forschung über Teams stellt klar fest, dass Teamkonflikte häufiger in heterogenen Teams auftreten als in homogenen. Sei Dir also bewusst, dass in heterogenen Teams, durch das unterschiedliche Fachwissen und die verschiedenen Rollenidentitäten, das Potenzial für Konflikte gross ist. Es kommt vor, dass die Zusammenarbeit an einer gemeinsamen Lösung für ein vielversprechendes Startup scheitert. Dies liegt an der Kommunikation untereinander. Damit du das Scheitern deines Startup verhindern kannst ist es wichtig, dass Du und Dein Team die Konflikte positiv nutzt und durch einen Koordinator im Team die Kommunikation gut gemanagt wird. Denn nur durch Auseinandersetzungen kannst Du neue Perspektiven einnehmen und Dein Produkt bzw. Deine Dienstleistung weiterentwickeln. Denn Konflikte in der Sache sind hilfreich und erweitern die möglichen Lösungsalternativen; emotionale Konflikte sind jedoch der Sache dagegen abträglich. Deshalb gilt es emotionale Konflikte durch geschickte Teambildung und Teamentwicklung zu vermeiden. Dies erreichst Du dank der Schaffung gegenseitigen Vertrauens und einer gemeinsamen Sprache.