Erstmalig ermittelt: Amazons enormes Wachstum während der Deal Days und des Weihnachtsgeschäfts
E-Commerce Germany Report zeigt: Deal-Feuerwerk verstärkt saisonale Effekte
Wird das Jahr in zwei Hälften geteilt, so ist klar, dass die zweite Hälfte eine grössere Relevanz für E-Commerce-Unternehmen aufweist. Grund dafür sind Tagen wie Black Friday, Cyber Monday oder Weihnachten. Solche «Deal Days» sowie das Weihnachtsgeschäft kurbeln den Verkauf in der zweiten Jahreshälfte enorm an und erhöhen die Kaufwilligkeit der Konsumenten. Während der deutsche Gesamtmarkt in dieser Zeit um bemerkenswerte 9.8 Prozent anwächst, lässt Amazon diese Verkaufssteigerung mit seinen imposante 35.1 Prozent Links liegen. Doch wie schafft es Amazon den deutschen Gesamtmarkt so stark zu überbieten? Mit einem konsequenten Fokus auf Sonderangebote während dieser Zeit.
«In der neuen Ausgabe des E-Commerce Germany wird es noch spannender: Das vermehrte Auftreten sogenannter „Deal Days“ geben der Marktdominanz Amazons im 2. Halbjahr nochmal einen kräftigen Schub nach vorne. Mit der Cyber Week und dem eigens kreierten „Prime Day“ zeigt der E-Commerce-Gigant einmal mehr wer der Platzhirsch im deutschen Handel ist.»
Stefan Bures | CEO metoda
Nicht jede Produktkategorie reagiert dabei gleichstark auf Sonderangebote. Kunden kaufen mit Vorliebe Computer- und Elektronik-Schnäppchen. Auch Lebensmittel und Getränke werden gerne als Sonderangebote erworben. Demgegenüber reagieren Amazons Konsumenten auf Bekleidungsartikel-Aktionen weniger stark. Nicht nur Bekleidungsartikel sondern auch Gartenzubehör – wie wohl anzunehmen ist –, wird in der kalten Jahreszeit weniger erworben und bildet demzufolge das Schlusslicht des Wachstumsvergleichs.
«Amazon wird zu Weihnachten für seine Rabattaktionen belohnt und dadurch noch mächtiger. Aus Amazons Warenlagern haben es vor allem Videospiele, Medienträger, Küchenkleingeräte und weitere Elektronikartikel unter die deutschen Weihnachtsbäume geschafft, während die Kunden für die gerne verschenkten Socken und Pullover offenbar auf andere Anbieter oder den stationären Handel zurückgriffen.»
Joël Kaczmarek | Geschäftsführer digital kompakt
Obwohl Amazon bereits eine hohe Marktdominanz aufweist, wird diese in der zweiten Jahreshälfte nochmals wesentlich deutlicher. Dies wird durch den von unserem Lehrstuhl entwickelte Amazon-Market-Dominance-Index (AMDI) deutlich veranschaulicht (siehe Abbildung). Der AMDI gibt als Kennzahl den Marktanteil von Amazon in jeder Produktkategorie im Vergleich zum gesamten Handelsmarkt in Deutschland an. Die AMDI-Kennzahl kann dabei einen Wert zwischen 1 (geringe Dominanz) und 10 (große Dominanz) erreichen.
Das bedeutet demzufolge, dass Amazon in der Produktkategorie «Elektronik & Computer» mit einem AMDI von 8 wesentlich mehr verkauft als ihre Konkurrenz. Auch in ihrem ursprünglichen Geschäftsbereich «Bücher & Bürobedarf» dominiert Amazon ihre Konkurrenz mit einem AMDI von 6. Abgeschlagen bleibt die Kategorie „Lebensmittel & Getränke“ mit einem AMDI von 1.
«Mit dem AMDI möchten wir mehr Transparenz in die Welt von Amazon bringen und dessen Marktdominanz wissenschaftlich basiert in den einzelnen Produktkategorien verdeutlichen. Mit dem neuen Amazon Product Listing Optimization (APLO) Tool können Seller ihre Amazon Produktseiten analysieren und optimieren.»
Prof. Dr. Dietmar Grichnik | Direktor Institut für Technologiemanagement, Universität St.Gallen, Lehrstuhl für Entrepreneurship